Potosí y el cerro que come hombres

Unsere Reise nach Potosí begann eines Abends in La Paz. Das Schöne am Urlaub ist, dass man die Zeit vergisst, deshalb kann ich schon gar nicht mehr sagen wann wir aufbrachen. Unser Bus schlängelte sich Richtung El Alto hoch,  was uns einen schönen Blick auf La Paz bei Nacht bescherte. Die Stadionbeleuchtung war sozusagen an und alle Ränge besetzt. Kaum auf dem Hochplateau angekommen, hielt der Bus auch schon wieder, um weitere Fahrgäste aufzunehmen und fliegenden Hollhändler die Möglichkeit zum Geldverdienen zu bieten. Ein blinder Mann lief durch den Bus und erbat Allmosen, nach kurzer Fahrt stieg er dann wieder aus. Keine Ahnung ob er sein Heim je wieder fand. Dann endlich ging die Reise los,  sie sollte 10 Stunden dauern. Mitten in der Nacht gab einen kleinen Zwischenstop, wie ich später erfuhr, geschuldet der nicht funktionierenden Toilette. Da ich schön schlief, bekam ich auch nicht mit, dass meine französische Sitznachbarin ein Fass aufmachte, dass sie sich ihres dringenden Bedürfnisses nicht entledigen konnte. Das Problem löste sie dann vor der Tür zur Fahrerkabine und ein kleiner Sturzbach bahnte sich seinen Weg dorthin.

In Potosí angekommen, war es sehr früh am Morgen und zudem noch kalt. Als wir dann endlich in unsere Zimmer konnten, war Siesta angesagt. Potosí an sich ist eine hässliche Stadt, dazu kommen noch die Abgase der Autos. Die gesamte Stadt hängt irgendwie am Cerro Rico,  dem Berg, der Spanien einst reich machte. Wie man heute sieht, haben die anscheinend das ganze Silber verjubelt.

James und ich beschlossen angesichts des schlechten Wetters in den Berg zu gehen. Früh am Morgen kamen die beiden Guides, einer für spanisch und einer für englisch. Es waren schon zwei richtige Idioten, doch wie sich heraus stellte zwei nette Idioten.

Wir bekamen Schmutzschutzkleidung, Helm und Lampe. Die erste Station war eine kleine Tienda,  in der man Bergmannszubehör kaufen konnte. Dieses bestand aus Dynamitstangen, Zünder und Lunte, Coca Blättern, 96%igem Alkohol, Bier und Limonade. Das war als Geschenk für die Rede und Antwort stehenden Kumpel im Berg gedacht. Vollbeladen wie der Weihnachtsmann ging es dann weiter zum Schacht. In gebückter Haltung betrat man dann den Berg, dessen Gänge wohl nie TÜV bekommen werden. Man huldigte mit Bier und Coca Blättern dem cooperativeigenen Schutzpatron. Dann ging es tiefer in den Berg hinein, vorbei an Schächten, die 75m in die Tiefe reichten. Es ging durch rutschige Löcher auf und ab, teils halsbrecherisch. Unsere Gruppe bestand aus einem nervenden, alles über Dynamit wissen wollenden Brasilianer (von uns liebevoll Dynamit Harry genannt), einem holländischen Pärchen, einem Thailänder, James und mir. Unser Führer hieß Jhonny, kaute fortwährend Coca und suchte eine Verlobte. Das konnten wir später seiner Visitenkarte entnehmen. Wir trafen auf Kumpel,  die unter schwierigsten Bedingungen dort seit 30 Jahren arbeiten. In einer Sprengpause saßen wir zusammen und es wurden die jeweiligen Berufe abgefragt. Unsere brasilianische Nervensäge machte etwas mit Ozean, worauf er zum Sardinero abgestempelt wurde. Bevor wir den Berg wohlbehalten verließen, wurde noch schnell das letzte Bier mit Jhonny geleert und auch Pachamama bekam ihrer Anteil. Im Anschluss besichtigen wir noch das La Casa de la Moneda, die alte Geldprägemaschine der Spanier.

Abends gab es dann noch ein üppiges Mahl aus geschätzt 3 Kilo Fleisch zum Spottpreis von 4,50€ in einer komplett zugeräucherten Kaschemme. Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege, vorläufig. Jason, Fluschi und Berte brachen Richtung Salar de Uyuni auf und weiter nach Chile. Uns dagegen (James und ich) zog es dagegen Richtung Sommer und Großstadt, nach Córdoba in Argentinien.

 

Ein Tripp durch die Salzwüste Boliviens

Die 3 Tagestour durch die Hochebene Boliviens buchten wir bereits einige Tage zuvor in La Paz. Nachdem wir La Paz verlassen hatten und in Potosi einige Zeit verbracht haben, ging es nun morgens um 5:30 Uhr los. Wir fuhren mit unserem Taxifahrer ‚Eddi‘ mit etwas Verspätung nach Uyuni, wo einige Tage zuvor die Rally Dakar ausgetragen wurde.

Unsere Reisegruppe hatte sich um 2 Leute reduziert, was eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Jeden Abend nach dem Anstoßen mit Bier oder Ähnlichem wurden gebetsmühlenartig unsere 3 Statuten wiederholt.

1. So jung kommen wir nicht mehr zusammen.

2. Die Gruppe muss zusammenbleiben.

3. Die Gruppe ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied.

Wir haben also eindeutig gegen Punkt 2 verstoßen, trotzdem ging es weiter.

In Uyuni angekommen, wurde unsere Tour um eine weitere Stunde verschoben. Mit der Zeit gewöhnt man sich auch an das Zeitmanagement der Bolivianer. Wir nutzten die freie Zeit für ein gemütliches Frühstück. Nun ging die Reise mit 4 weiteren Mitreisenden und unserem Fahrer ‚Marin‘ los.

Zuerst ging es zu einem alten Eisenbahnfriedhof, wo auch schon jede Menge Touristen anwesend waren. Die Zeiten des Fotografierens haben sich seit Facebook und Co. grundsätzlich geändert, geknipst wird mit teleskopartigen Vorrichtungen um die besten ‚Selfies‘ zu machen um sie dann mit den ‚Freunden‘ zu teilen.

Danach ging es zu einer Reparaturwerkstatt um Luft zu tanken, dann zur Tankstelle um den Tiger im Tank zu füttern. Leider war der Tiger schon etwas altersschwach, da bei jedem Stopp die Motorhaube geöffnet wurde um den Tiger zu streicheln und gut zuzureden, damit er uns sicher durch die Wüste bringt.

Wir durchquerten die Salzwüste, machten ein paar schöne Fotos, besuchten eine Kakteen-Insel und übernachteten später im Salzhotel. Da Salz hier das günstigste Baumaterial ist, wurde das Gebäude auch aus diesem errichtet, ein Dach darauf gesetzt und das Ganze als Touristenattraktion verkauft. Zum Glück hatten wir eine Flasche Rum im Gepäck, den wir dem Abendtee beimischen konnten.

Am nächsten morgen wurden wir um 6 Uhr morgens geweckt und um 7 Uhr startete der angeschlagene Jeap zu einem Flamingo-See, Steinwald und zur Übernachtung in einer Lodge im Nationalpark. Am Anfang schauten wir etwas verwundert, als ein Mitreisender bei einem anderen unter die Decke im Bett hüpfte. Wir waren also in einem ‚Käfig voller Narren‘.

Der nächste Morgen begann noch zeitiger, Aufstehen 4Uhr morgens, Frühstück, Abreise um 5 Uhr. Unser Fahrer hat noch mal den Tiger gestreichelt und dann ging es los. Zuerst erreichten wir Erdlöcher, aus denen heisser Dampf aufstieg. Nun ging es weiter zu einen heissen Wasserbad, was wir sehr genossen. Danach sahen wir die Dali-Felsen und kamen schließlich an der chilenischen Grenze an. Von dort aus ging es mit einem Bus weiter nach San Pedro de Atacama.

Es war ein toller Tripp mit unvergesslichen Eindrücken, vielen tollen Leuten und die Versorgung war ausgesprochen gut, also eine echte Empfehlung.

La Paz und Coroico

Um von Copacabana nach La Paz zu gelangen, muss man über den Titicacasee übersetzen. Dies sollte recht einfach sein, nimmt man an. Wir fuhren also mit einem Überlandbus von Copacabana weg und gelangten kurz darauf an die Fähre. Alle verließen brav den Bus und watschelten den Einheimischen hinterher zum Fahrkartenhäuschen, kauften ein Ticket und bestiegen eine kleine Schaluppe. Diese brachte uns dann ans andere Ufer. Dort warteten wir bis auch der Bus übergesetzt war. Nachdem „alle“ wieder im Bus saßen, sollte es auch gleich weiter gehen. Doch plötzlich sprang ein Mädel auf und meldete dass noch 4 Leute fehlten. Also drehte der Bus noch eine Runde am Bootsanlegesteg, doch von den Fehlenden war nichts zu sehen. Darauf entschied der Busfahrer ohne sie nach La Paz zu fahren. Bis dahin war es eh nicht mehr so weit. Da holte das Mädel sehr weit aus und erzählte was von Novio (Verlobter) und dass es für die anderen sehr peligroso sei wenn wir nicht auf sie warten würden. Die Leute wurden langsam ungehalten, ebenso James. Na ums kurz zu machen, irgendwann kamen die 4 Hippies daher geschlendert als ob nichts gewesen wäre. Dann fingen sie im Bus noch an Flöte zu spielen. Das Ding hätte ich denen am liebsten quer in den Arsch geschoben.

In La Paz angekommen, bezogen wir unser Hostel. Wir hatten ein 6 Mannzimmer, waren nur zu fünft, aber durch die Maus, die dort schon wohnte, war das Zimmer voll belegt.

Am nächsten Tag sind wir dann mit einem Collectivo RUNTER nach Coroico gefahren. Die Fahrt gestaltete sich wie folgt: von 3800m rauf auf 4600m, über den Pass vorbei am Camino de la muerte, der tödlichsten Straße der Welt. Dann runter auf 1000m, über einen Fluss drüber und dann wieder hoch auf 1700m. Coroico ist eine kleine verschlafene Stadt, nach Berliner Maßstäben eindeutig Dorf. Es gab auch eine deutsche Bäckerei, obwohl auf Nachfrage sich heraus stellte, dass der Bäcker Holländer war. Es regnete viel. Doch wenn es das mal nicht tat, ballerte die Sonne runter. Wir wärmten unsere steifen Glieder und Gelenke auf, badeten ausgiebig und holten uns einen schönen Sonnenbrand.

Abends gab es immer 2 Flaschen Boca Rica mit Cola und Berte nahm sich des Einheimischengesöffs namens Coca Loca an. Wir konnte keine Veränderungen an ihm feststellen. Am 2. Abend mischten wir uns mit einer Flasche JUDAS Bier unters Volk auf der Plaza. Pünktlich um 22 Uhr ging das Licht am Brunnen aus. Am nächsten Tag ging es dann die ganze Strecke wieder zurück nach La Paz.

Über La Paz gibt es nicht viel zu sagen, es ist eine Großstadt mit vielen Menschen. An jeder Ecke versucht irgendwer irgendwas zu verkaufen. Mit der Seilbahn zu fahren schlug fehl, weil die Hälfte der Stadt sonntags versucht auf den in El Alto liegenden Friedhof zu kommen oder von dort oben einfach nur den Ausblick über die Stadt zu genießen.

Copacabana liegt nicht nur in Rio

… sondern ist auch eine bezaubernde Hafenstadt am Titicacasee. Doch bevor wir diese erreichten, gab es noch einiges an Überraschungen. Nichtsahnend, in welchen Bus James und Christian sitzen würden, gab es freudiges Hallo am frühen Morgen. Die sozialkompetenten Krieger sahen abgekämpft aus. Nach der freudigen Überraschung kam es dann an der Grenze zu unnötigen Verzögerungen, da selbst die Grenzer nicht genau wussten, was sie taten. Jason quittierte dies gegenüber einem Uniformierten nur mit einem lauten „Fuck“, was wir anderen mit gehörigem Respekt aufnahmen. Zum Glück hat es der bolivianische Grenzer wohl nicht für voll genommen. Nach diesem holprigen Start in Bolivien konnte es eigentlich nur besser werden. Und es wurde. Ein schönes Hostel in Nähe der bolivianischen Marine wurde zum HQ unserer kurzen zwei Tage in Copacabana. Endlich mal ausschlafen und nicht auf den Wecker schauen. Aber vor der Kür war die Pflicht. Ein Kreuzgang auf den Berg der Heiligen Jungfrau stand an. Alle japsten, obwohl wir schon 2 oder 3 Kreuze ausgelassen hatten. Aber der Ausblick auf den Titicacasee entschädigte sehr. Zugleich stand Heilige 3 Könige an. Die Einheimischen feierten mit Cocablättern und Bier. Die Folge war, dass James nun zwei Schwestern hatte und ich nach nicht einmal 2 Stunden Bolivien fast verlobt war. Schnell machten wir uns vom Acker bzw. Berg. Nach ein paar Metern gab es für mich noch eine Weissagung von einem Medizinmann mit ausgestopftem Gürteltier. Flüssiges Zinn ins Wasser und nun habe ich finanziell in den nächsten 2 Jahren ausgesorgt. Einziger Hacken war, dass ich erst einmal 100 Bolivars, knapp 12 Euro, abdrücken musste. Er wird sich wahrscheinlich heute noch ins Fäustchen lachen, aber wenn ich mir keine Geldsorgen machen muss, brauche ich ja nicht mehr arbeiten gehen, oder? Na ja, mit ein wenig shoppen, Kaffee schlürfen und den Abend ausklingen lassen, ging auch dieser Tag zu Ende. Am nächsten Vormittag ließen die Einheimischen aus Nah und Fern ihre Autos segnen. Viele Taxis, Transporter und Privatjeeps wurden mit Blumen geschmückt und mit Alkohol getränkt. Ein paar bekamen auch noch Knaller darunter gejagt. Sehr kurios, aber selbst im fernen La Paz fuhren wir mit Autos, die in Copacabana gesegnet wurden. Vielleicht ist es ja die bolivianische Kaskoversicherung. Auch schön war die Ausstellung der Heiligen Jungfrauen aus aller Welt in der Kirche von Copacabana. Aber unser absolutes Highlight an diesem Tag sollte noch die Feier am Hauptplatz werden. Schon am Nachmittag fanden sich die Marktfrauen in lustiger Runde zusammen und tranken ihr Bier. Große Boxen wurden aufgebaut und der Platz wurde immer voller. Es wurden noch lustige Stunden beim Bestaunen der Tänze, beim Auf- und Abflanieren und bei der Vorstellung, wie 5 indigene Bolivianer bei einem Volksfest in MacPom oder Sachsen aussehen würden. Uns gruselte. Am nächsten Tag fuhren wir dann ALLE mit dem Bus 3,5h für den Wert meiner Weissagung in die Hauptstadt La Paz.

Von Cusco nach Puno an einem Tag

Die Zeit in der Inkaperle Cusco neigte sich dem Ende und die Gruppe teilte sich für wissenschaftliche Zwecke in zwei Forscherteams auf. Das erste Forscherteam (James & Christian) sollten die sozial-kulturellen Studien in Cusco noch um einige Stunden vertiefen und den späteren Nachtbus nach Copacabana in Bolivien besteigen, was auch nach einigen Happy Hour Cuba Libre gelang. Die andere Gruppe um Berte, Jason und meinereiner fluscHi sollte den Zusammenhang zwischen Kaffeefahrten, Decken und Peru herstellen. Wir hatten eine Tagestour von Cusco nach Puno (Peru) mit eingebautem Kulturprogramm ersteigert. Veranstalter war Inkaexpress. Früh um sieben Uhr ging es los und mit einem kleinen Aufschlag von 40 peruanischen Sols wurden 6 kulturelle Stopps eingelegt. Um es vorwegzunehmen … nach anfänglicher Skepsis war es eine gute Entscheidung. Im Gegensatz zu den bisher gesehenen Landschaften Perus wechselte sich sattes Grün mit schneebedeckten Bergen ab. Der 1. und 2. Halt galten den Kirchen der Region. Das Gold der Inkas wurde mit maurischen Elementen der Spanier zu imposanten Gemäuern zusammengebastelt. Die inhaltlichen Informationen wurden von einem Guide in Spanisch und Englisch sehr gut dargelegt. Als 3. Station konnten wir in einem kleinen Ort eine typische Inkabrücke zu Fuß überqueren, was eine sehr wacklige Angelegenheit war, aber von allen bravourös gemeistert wurde. Der nächste Halt war der im Flußtal gelegene Inkapalast Raqchi, welcher verschiedene Handelswege der einzelnen Inkareiche verband. Für viele war das nun folgende peruanische Mittagsbuffet das Highlight der Fahrt. Soviel futtern wie man will und kann. Suppen, Fleisch- und Fischgerichte, Kompott … es gab alles. Mein persönlicher Höhepunkt war aber die Andenüberquerung über den La Raya Pass auf über 4300 Metern. Laut Guide teilte dieser Pass auch die Anden zum Pazifik und Atlantik. Grandiose Ausblicke, kalte Luft und noch immer keine Alpakaweste. Last but not least ging es noch in ein archelogisches Museum in Pucara. Mit Fug und Recht konnten wir drei behaupten, Kultur an einem Tag ist machbar, Herr Nachbar. Sich kurz noch in Puno um Unterkunft und Futter gekümmert und ab in die Heia, da wir auch am 4. Tag in Folge vor dem Wachwerden aufstehen mussten. Wir sagten Peru Adios und wollten am nächsten Tag nach Bolivien.

 

Machupicchu – Die ‚verlorene‘ Stadt der Inka

Die Reise nach Machupicchu begann morgens mit dem Bus nach Ollantaytambo/Peru, ein kleiner Ort mit einem Bahnhof. Von hier aus ging es mit dem Zug weiter nach Aguas Caliente/Peru.

Der Ort Aguas Caliente ist optimal für die Touristenmassen gerüstet, welche Machupicchu besuchen wollen. Hier gibt es viele Bars, Restaurants und Souvenir-Geschäfte. Seinen Namen verdankt der Ort, den heissen Wasserbecken, in denen auch unter freiem Himmel gebadet werden kann. Schön sieht auch der gewaltige Urubamba-Fluss aus, der durch den Ort fliesst.

Nach dem Einchecken im Hotel, genossen wir die heissen Wasserbecken, die unterschiedlich temperiert waren. Es war schön im heissen Wasser, welches etwas schwefelig roch, zu entspannen. Dann schauten wir uns noch etwas den Ort an, gingen was essen und zeitig ins Bett. Das Einschlafen war etwas schwierig, da immer die gleiche Musik in Endlosschleife von der Strasse her zu uns drang.

Am nächsten Tag ging es um fünf Uhr morgens aus dem Bett zur der Busstation nach Machupicchu. Viele Touristen hatten die gleiche Idee, so dass wir uns in eine lange Warteschlange einreihen mussten. Nach zirka einer Stunde des Wartens, fuhren wir mit dem Bus etwa eine halbe Stunde die Serpentinen hinauf nach Machupicchu.

Nachdem wir den Eingang hinter uns gelassen haben, begaben wir uns auf einen steilen Treppen zum besten Aussichtspunkt, zu der ‚Hütte des Verwalters des Grabfelsens‘. Leider war es sehr neblig, trotzdem war der Ausblick gigantisch. Tolles Gefühl hier an diesem geschichtsträchtigen Ort einmal stehen zu dürfen. Nun schauten wir uns noch die Ruinen und Plätze der Inka-Stadt an. Der Ort ist umgeben von hohen Bergen und bietet einen großartigen Ausblick auf das Urubamba-Tal.

Als wir nach der Besichtigung mit dem Bus in Aguas Caliente ankamen, setze ein mehrstündiger Dauerregen ein. Wir waren froh, unser Zeitfenster so gewählt zu haben und konnten nun gemütlich die Rückreise nach Cusco/Peru antreten.

Cusco – Die Perle der Inkas

Nach einer elfstündigen Nachtfahrt von Arequipa/Peru aus, erreichten wir in den Morgenstunden die frühere Inka-Hauptstadt Cusco/Peru. Die Stadt liegt in 3300 Metern Höhe, wo das Atmen auf den ersten Metern schon mal etwas schwer fällt.

Am Nachmittag erwarteten wir den nächsten Zuwachs unserer Reisegruppe. Jason, unser neuer Reisebegleiter, kam pünktlich vom Flughafen in unserem Hostel an. Das Hostel mit dem Namen ‚Curihuasi‘ ist sehr gemütlich und die Leute, die dort arbeiten sind ausgesprochen nett.

Nun stand eine kleine Stadtbesichtigung auf dem Plan. Zuerst entschieden wir uns für eine Stadtrundfahrt in einem Doppelstockbus. Leider drehte der Bus erst einmal 4 Runden um den Platz, bis der Bus voll belegt war und wir so eine Stunde sinnlos auf dem Oberdeck des Busses verbrachten. Dann ging die Tour durch die Stadt an den vielen Kirchen und Märkten vorbei. Das nächste Ziel war eine archäologische Inka-Anlage und eine Christus-Statur oberhalb der Stadt auf einem Hügel.

Nun gingen wir in das Pisco-Museum, wo viele Variationen dieses alkoholischen Getränkes angeboten wurden. Die Besucher des Museums können hier ihre Cocktails auch selber mixen. Ich entschied mich für ‚Pisco Sour‘, ein Cocktail-Klassiker und sehr verbreitet in Südamerika. Die Zutaten sind Pisco, Lemonsaft und ein Eiweiss. Das Ganze wird dann mit etwas Crash-Eis im Mixer ordentlich vermischt.

Der nächste Tag war Silvester und am Vormittag wurde unsere Reisegruppe weiter aufgestockt und James kam hinzu. Er brachte uns auch neue Medikamente gegen akuten Durchfall mit, da einige von uns immer mal wieder damit zu tun haben. Inzwischen zu fünft, wurde die Stadt weiter erkundet. Für die Museen der Stadt kann ein Touristenticket erworben werden, wo man Zutritt zu vielen Museen und Kirchen erhält. Wir schauten uns auf verschiedenen Märkten um, hier gibt es Obst, Gemüse, viele Wollsachen aus Alpaka, das Fleisch von Rindern und Hühnern liegt ganze Strassenzüge lang an den Ständen aus.

Durch den Zeitunterschied von 6h zu Deutschland überlegten wir uns, zweimal auf das Neue Jahr anzustoßen. Also kauften wir 3 Literflaschen Bier und erklommen den Berg zu der Christus-Statur. Pünktlich um 18 Uhr prosteten wir in Richtung Nord-Ost, um den in der Heimat gebliebenen ein neues Jahr zu wünschen. Die Einheimischen freuten sich auch mit uns und schlossen sich unserem Ritual mit einem Schluck Cerveza an.

Danach kehrten wir in unser Hostel zurück, Fluschi blieb aufgrund von Magenproblemen dort liegen und wir brachen kurze Zeit später wieder auf, um uns anzuschauen, wie am anderen Ende der Welt Silvester gefeiert wird. Leider begann nun ein mehrstündiger Dauerregen, der erst kurz vor Mitternacht wieder aufhörte. Wir gingen in einen Pub, tranken dort etwas, danach ging es in einen Laden mit dem Namen ‚Inkaria‘, wo es ein selbstgebrautes Getränk gab, welches vom Alkoholgehalt an Likör erinnerte. Der Wirt versicherte uns, dass am nächsten Tag keine Kopfschmerzen zu erwarten sind, also liessen wir uns auf ein paar Krüge davon schmecken.

Gegen Mitternacht begaben wir uns zum ‚Plaza de Armas‘ dem zentralen Platz der Stadt Cusco. Der Regen hörte zum Glück auf und der Platz war mit einer Menschenmenge gefüllt. Das Feuerwerk war schön, aber nicht überwältigend. Sehr angenehm war, dass hier kaum Silvesterböller geworfen wurden und so ein kriegsähnliches Gefühl ausblieb. Kurz nach Mitternacht setzten sich dann die Menschenmassen in Bewegung und begannen gegen den Uhrzeigersinn den Platz zu umrunden. Dabei wurde laut ‚Cusco ole‘ gerufen. Wir liefen ein Stück mit und landeten später noch in einer Tanzveranstaltung.

Am nächsten Tag schliefen wir etwas länger, wir hatten keine Kopfschmerzen, aber es war uns etwas flau im Magen. Nach dem Frühstück ging es in die Stadt. Wir gingen auf einen der Märkte und aßen dort an einem der Essens-Stände zu einem sehr günstigen Preis irgendeine Speise mit Reis und Fisch. Wir ließen den Tag ruhig ausklingen und freuten uns schon auf den nächsten Tag, wo es in Richtung Machupicchu, der ‚verlorenen‘ Stadt der Inka gehen soll.

An dieser Stelle möchten wir fünf Entdeckungsreisenden allen Lesern ein gesundes und tolles Jahr 2015 wünschen.