… sondern ist auch eine bezaubernde Hafenstadt am Titicacasee. Doch bevor wir diese erreichten, gab es noch einiges an Überraschungen. Nichtsahnend, in welchen Bus James und Christian sitzen würden, gab es freudiges Hallo am frühen Morgen. Die sozialkompetenten Krieger sahen abgekämpft aus. Nach der freudigen Überraschung kam es dann an der Grenze zu unnötigen Verzögerungen, da selbst die Grenzer nicht genau wussten, was sie taten. Jason quittierte dies gegenüber einem Uniformierten nur mit einem lauten „Fuck“, was wir anderen mit gehörigem Respekt aufnahmen. Zum Glück hat es der bolivianische Grenzer wohl nicht für voll genommen. Nach diesem holprigen Start in Bolivien konnte es eigentlich nur besser werden. Und es wurde. Ein schönes Hostel in Nähe der bolivianischen Marine wurde zum HQ unserer kurzen zwei Tage in Copacabana. Endlich mal ausschlafen und nicht auf den Wecker schauen. Aber vor der Kür war die Pflicht. Ein Kreuzgang auf den Berg der Heiligen Jungfrau stand an. Alle japsten, obwohl wir schon 2 oder 3 Kreuze ausgelassen hatten. Aber der Ausblick auf den Titicacasee entschädigte sehr. Zugleich stand Heilige 3 Könige an. Die Einheimischen feierten mit Cocablättern und Bier. Die Folge war, dass James nun zwei Schwestern hatte und ich nach nicht einmal 2 Stunden Bolivien fast verlobt war. Schnell machten wir uns vom Acker bzw. Berg. Nach ein paar Metern gab es für mich noch eine Weissagung von einem Medizinmann mit ausgestopftem Gürteltier. Flüssiges Zinn ins Wasser und nun habe ich finanziell in den nächsten 2 Jahren ausgesorgt. Einziger Hacken war, dass ich erst einmal 100 Bolivars, knapp 12 Euro, abdrücken musste. Er wird sich wahrscheinlich heute noch ins Fäustchen lachen, aber wenn ich mir keine Geldsorgen machen muss, brauche ich ja nicht mehr arbeiten gehen, oder? Na ja, mit ein wenig shoppen, Kaffee schlürfen und den Abend ausklingen lassen, ging auch dieser Tag zu Ende. Am nächsten Vormittag ließen die Einheimischen aus Nah und Fern ihre Autos segnen. Viele Taxis, Transporter und Privatjeeps wurden mit Blumen geschmückt und mit Alkohol getränkt. Ein paar bekamen auch noch Knaller darunter gejagt. Sehr kurios, aber selbst im fernen La Paz fuhren wir mit Autos, die in Copacabana gesegnet wurden. Vielleicht ist es ja die bolivianische Kaskoversicherung. Auch schön war die Ausstellung der Heiligen Jungfrauen aus aller Welt in der Kirche von Copacabana. Aber unser absolutes Highlight an diesem Tag sollte noch die Feier am Hauptplatz werden. Schon am Nachmittag fanden sich die Marktfrauen in lustiger Runde zusammen und tranken ihr Bier. Große Boxen wurden aufgebaut und der Platz wurde immer voller. Es wurden noch lustige Stunden beim Bestaunen der Tänze, beim Auf- und Abflanieren und bei der Vorstellung, wie 5 indigene Bolivianer bei einem Volksfest in MacPom oder Sachsen aussehen würden. Uns gruselte. Am nächsten Tag fuhren wir dann ALLE mit dem Bus 3,5h für den Wert meiner Weissagung in die Hauptstadt La Paz.
One thought to “Copacabana liegt nicht nur in Rio”
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Hallo Sven!
Für nur 12€ ein gemachter Mann! Das ist eine super Rendite…
Na und Fünf Bolivianer in McPom wären ja schon mal die Idee für den nächsten Wischifilm.
Grüße aus der NIEDERlausitz (112 m ü. NN)