Arequipa und die Condore des Grauens

Nach einer 12h Fahrt sind wir in Arequipa angekommen, der weißen Stadt.

Das Hostel (Sol del oro) hatten wir uns wegen der Sonnenterasse ausgesucht und lagen damit nicht falsch.
Naja, zur Sonnenzeit waren wir zwar nicht auf ihr, aber sie ging auch als Sonnenuntergangsterrasse durch.

Arequipa, auf halbem Wege zwischen Nasca und dem Titicacasee ist schon mehr das, was man sich ausgemalt hat. Die Plaza de Armas ist, mit einem für lateinamerikanische Verhältnisse und in Anbetracht des Wetters, schon fast realistischem Weihnachtsbaum geschmückt. Eigentlich hätte sich eine Eiche besser gemacht, die spendet wenigstens Schatten. Obwohl die Temperaturen recht angenehm sind, sie liegen im Jahr so zwischen 10 und 25°C.

Der heilige Abend schlug dem Bert auf den Magen, so dass am 25. nur noch Fluschi und ich und eine Flasche Rum übrig waren. Das war dann auch schon der erste Weihnachtsfeiertag, der hier genauso schön ist wie in Berlin. Alle sind weg oder bleiben zu Hause und die Straßen sind leer und ruhig.

Am 26. waren wir dann im Monasterio de Catalina, einem ehemaligen Kloster. Es ist eine kleine Stadt in der Stadt, von hohen Mauern umgeben und mit eigenen Straßennamen. Danach wollten wir eigentlich noch in die Kathedrale, aber unser knappes Outfit hinderte uns daran. Da sind wir dann ins Santuario Andino Museum gegangen, um uns Juanita anzusehen. Sie ereilte quasi das gleiche Schicksal wie Ötzi, beide im Eis gefangen und konserviert. Nur, dass er hinterrücks gemeuchelt wurde und sie sich mit voller Überzeugung opfern ließ.

Heute waren wir dann im Colca Canyon, mit 4800m einem der tiefsten der Welt. Es hieß um halb 3 aufstehen und dann wurden wir mit einem Kleinbus abgeholt. Die Fahrt zum Canyon dauerte 3 Stunden und führte über einen 4900m hohen Pass. Keine Anzeichen von Höhenkrankheit, lag aber wohl eher am Schlafmangel. Nach einem kleinen Frühstück in einem kleinen Kaff am Rande des Canyon, ging es dann über eine Schotterpiste zum Mirador del Cruz del cóndor, um besagte Vögel zu sehen. Zwei waren da, aber bestimmt nur weil er mit Meerschweinchen angelockt wurde.
Neben uns, betrachteten noch hunderte andere das Geschehen. Dann ging es wieder zurück mit mehreren Stopps an irgendwelchen Aussichtspunkten.

Eigentlich gab sich unsere Führerin Rosa Puma (sie heißt wirklich so) alle Mühe diesen Ausflug in ein happening zu verwandeln. Uns ging das aber eher gewaltig auf den Zeiger bzw. auf den Magen. Trotzdem haben wir Trinkgeld gegeben, anders als die zufriedenen, vollgefressenen und bespassten Einheimischen!

Das war’s dann erstmal, weiter geht’s dann mit dem Bericht aus Cusco, wo wir durch Jason und James verstärkt, Silvester feiern werden.

Gute Nacht da draußen.

6 thoughts to “Arequipa und die Condore des Grauens”

  1. Klingt nach wenig Schlaf und viel Reise. Vergesst die Erholung nich, Männers:)
    Maximale Eindrücke auch weiterhin und nen guten Rutsch!!

  2. hi christian, fluschi und bert,
    klingt und sieht ja alles irre aus. schwer vorstellbar, dass das in der höhe alles ohne koppschmerzen abgeht, aber mit euch ist ja auch die sperrspitze der teutonischen elite unterwegs und der ist ja kaum was anzuhaben. überall kirchen – hat man euch denn endlich bekehrt? wenn´s nicht die ex-asiaten machen oder schaffen, dann wird´s schon an silvester mit jason! ich glaube, das ich nachts kaum ein auge zukriegen würde, weil die sterne über euch doch zum greifen nahe sein müssen. verdammt, dass müsste man auf´m bild festhalten können.
    na denn noch alles gute, viel spass, guten rutsch, grüsse an jason und james!
    haltet die ohren steif
    bis bald guido

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